Trinkwasser, seelische Hilfe, technisches Material: 450 DRK-Einsatzkräfte seit fünf Tagen im Einsatz in den Hochwasserregionen
Wiesbaden, 19. Juli. Seit 15. Juli helfen und halfen 450 DRK-Einsatzkräfte aus ganz Hessen mit Material, Trinkwasser, Versorgung, Rettung und psychosozialer Unterstützung in den Hochwasserregionen im westlichen Mitteldeutschland.
Aus Nordrhein-Westfalen sind 105 hessische DRK-Helferinnen und Helfer, die Betreuungszüge und Rettungswagen bzw. Krankenwagen besetzt hatten, mittlerweile zurückgekehrt. Sie sorgten für die Absicherung und Versorgung der Einsatzkräfte, auch außerhalb des DRK.
In den Katastrophengebieten in Rheinland-Pfalz sind weiterhin hessische Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler im Einsatz.
Schnelleinsatzgruppen in Rheinland-Pfalz
Seit dem Abend des 17. Juli sind 118 DRK-Einsatzkräfte in 12 Schnelleinsatzgruppen Transport (SEG) im Bereitstellungsraum Nürburg im Einsatz. Sie versorgen teils schwere Notfälle und führen Langstreckenverlegungen von Patienten durch. Außerdem begleiten sie die Bundeswehr bei der Erkundung von abgelegenen Ortschaften. Ein zusätzlicher DRK-Betreuungszug mit 20 Einsatzkräften ist mit der Versorgung der SEG beauftragt. Als Ablöse sind derzeit weitere 144 DRK-Einsatzkräfte auf dem Weg nach Rheinland-Pfalz.
Schnelleinsatzgruppen sind speziell ausgebildet für Großschadensereignisse und stehen mit fachlich ausgebildeten ehrenamtlichen Personen sowie Material und Rettungsmitteln kurzfristig zum Transport von liegenden Patienten (z.B. Verlegung zwischen Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen) zur Verfügung.
DRK-Trinkwasserversorgung aus Nordhessen im Raum Ahrweiler
19 ehrenamtliche DRK-Einsatzkräfte der DRK-Landesverstärkung Fritzlar aus Nordhessen haben seit gestern mit sechs Trinkwassertanks (4 x 3.800 Liter-, 2 x 7.000 Liter-Tanks) und insgesamt 20 Ausgabestellen die Versorgung der Orte Sinzig, Ahrweiler und Altenahr übernommen und sorgen für fortlaufend Nachschub an frischem Trinkwasser.
Fachkräfte der DRK Psychosozialen Notfallversorgung helfen bei emotionaler Verarbeitung
Die seelische Belastung der Bevölkerung in den Katastrophenregionen ist sehr hoch. 22 DRK-Fachkräfte für Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) aus Hessen sind vom Bereitstellungsraum Nürburgring aus seit 17. Juli im Einsatz. PSNV-Fachkräfte helfen ehrenamtlich Betroffenen und Einsatzkräften bei der ersten Verarbeitung des Erlebten.
Am Abend des 19. Juli macht sich der größte Teil der Fachkräfte auf den Rückweg nach Hessen, weil sie von Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzlern aus Sachsen und Bayern abgelöst werden. Sieben hessische Einsatzkräfte verbleiben noch bis Mittwoch in Rheinland-Pfalz.
Gesprächsangebote auch für eigene Kräfte
Einsätze dieser Art sind auch für die Einsatzkräfte sehr belastend. Für alle freiwillig wählbar werden Nachsorgegespräche angeboten, um Belastungen frühzeitig zu erkennen und zu bearbeiten.
DRK-Suchdienstarbeit im Schadensgebiet
Das DRK-Kreisauskunftsbüro ist die zentrale Auskunftsstelle für Angehörige und Freunde, die in Großschadenslagen vermisste Personen suchen. Die Daten werden an den DRK-Suchdienst weitergegeben und dort mit Anfragen zusammengeführt.
15 hessische DRK-Einsatzkräfte der Kreisauskunftsbüros lösen ab dem 19. Juli ihre Kolleginnen und Kollegen aus Rheinland-Pfalz im Einsatzort Bengen im Landkreis Ahrweiler ab.
Stromerzeuger und Feldbetten
Vorgestern und gestern transportierten DRK-Logistik-Einheiten 1.000 Feldbetten nach Nürburg. Die Firma Polyma aus Kassel stellte dem DRK mehrere Netzersatzanlagen und Stromerzeuger kostenlos zur Verfügung. Sie konnten am 18. Juli nach Rheinland-Pfalz transportiert werden.
Gesamt sind dabei 25 ehrenamtliche Einsatzkräfte des DRK Hessen im Einsatz.
Mobile DRK-Arztpraxen im Hochwassergebiet
Zwei Mobile Arztpraxen (sog. MMVE – Mobile Medizinische Versorgungseinheiten) wurden am Freitag, 16.7., von drei hessischen, ehrenamtlichen DRK-Einsatzkräften nach Düsseldorf gebracht. Derzeit unterstützt noch eine verbliebene DRK-Einsatzkraft bei der Bedienung.
(Pressemeldung des DRK LV Hessen vom 19.07.2021)